Die Welt dreht sich schneller, sie wird unübersichtlicher, und die politischen Handlungsfelder scheinen immer komplexer zu werden. Als Folge neigen wir oft dazu, mit aller Macht unseren gesellschaftlichen und individuellen ökonomischen Ist-Zustand erhalten zu wollen. Visionen und Utopien gelten in einer sowieso schon turbulenten Welt als Risikofaktoren oder werden in der aufgeheizten gesellschaftlichen Debatte mit Ideologien gleichgesetzt. Um Menschen Orientierung zu geben, braucht es aber gerade in Politik und Gesellschaft klare Zielvorstellungen und Zukunftsvisionen, wie wir in Zukunft zusammenleben können und wollen. Ein gesunder Pragmatismus und der Wille zum Interessensausgleich sind in der täglichen Arbeit hilfreich, sie können aber nicht den fehlenden Mut ersetzen, Zukunftsthemen offensiv und gestaltend zu begegnen. Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Oder zur GAL. In den vergangenen 35 Jahren hat die GAL mal verrückte, mal falsche, aber immer wieder visionäre Ideen zur Entwicklung Bambergs eingebracht. Einige davon wurden erst nach vielen Jahren umgesetzt, andere bleiben auch heute noch Utopie oder scheitern am Widerstand der Mehrheit. Wir laden Sie mit dieser gaz ein, hinter den Reißverschluss zu blicken und mit uns über die Zukunft unserer Stadt nachzudenken. Ohne Denkverbote und in dem Wissen, dass sich Dinge ändern müssen, um Bamberg so zu erhalten, wie wir es lieben. Für Veränderungen braucht es Mut, auch gegen Widerstände anzukämpfen. Das wollen wir weiterhin tun. Denn oft war es so, dass alle sagten „das geht überhaupt nicht“. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s einfach gemacht. Und im Nachhinein wollte niemand das Rad zurückdrehen. Jonas Glüsenkamp, Vorstand GAL Bamberg
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