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"Mosaikartig vorliegende Unterlagen mit unterschiedlicher Untersuchungstiefe" 21.01.2015
Konversion, Aktuelles, BA-Thema, Umwelt+Klima
Welche und wie viele Altlasten befinden sich auf dem Bamberger MUNA-Gelände? Eine gute Frage, zu der es viele Untersuchungen und wenig Ergebnisse gibt.

Hintergrund

„(…) mosaikartig vorliegende(n) Unterlagen mit unterschiedlicher Untersuchungstiefe (...)“. Mit nachgerade berückender Poesie umschreibt die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf  den Sach- und Kenntnisstand über Altlasten auf dem Bamberger MUNA-Gelände.

Man könnte es auch so formulieren: Wir wissen eigentlich selbst nicht, was Sache ist. Oder: Wir haben längst den Überblick verloren. Oder: Lasst uns doch einfach mit dem Zeugs in Ruhe!

Seit den 90er Jahren gibt es Prognosen und Untersuchungen darüber, welche und wie viele Altlasten die jahrelange militärische Nutzung des MUNA-Geländes (vor und nach dem Zweiten Weltkrieg) dort hinterlassen hat. Die GAL hat immer wieder mal versucht, konkrete Ergebnisse zu bekommen – und ist regelmäßig gegen Bürokratiemauern gerannt. Jüngst bekam die GAL Unterstützung von Ulrike Gote und Christian Magerl, beide Grünen-MdLs, die eine Anfrage ans Umweltministerium stellten – allerdings mit ebenso wenig ergiebigen Antworten, wie es aus dem obigen Zitat trefflich hervorgeht.

Zwei rote Fäden ziehen sich durch diese Recherche-Geschichte: 1. Das Hauptergebnis jeder Untersuchung ist, dass auf jeden Fall weitere Untersuchungen erforderlich seien. 2. Jede Behörde, die eine Untersuchung in Auftrag gibt, ist vor allem daran interessiert, die Zuständigkeit möglichst an eine andere Behörde los zu werden.

Diverse Stellen waren bereits beteiligt bzw. haben als Auftraggeber für Ingenieur- und Umweltbüros fungiert, etwa die Stadt Bamberg, das Wasserwirtschaftsamt in Kronach, die Landesbaudirektion an der Autobahndirektion Nordbayern, die Oberfinanzdirektion Hannover und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben BiMA. Und nach rund 20 Jahren Untersuchungs-Dahinplätschern weiß man … dass man nichts weiß.

Aktuell lässt die BiMA als Eigentümerin des gesamten Konversionsgeländes Bodenproben analysieren, denn sie ist an einer möglichst lukrativen Verwertung auch des MUNA-Geländes interessiert. Jetzt geht’s also ums Geld – vielleicht gibt es ja deshalb bald mal konkrete Ergebnisse und Daten.

sys


Auf dem MUNA-Gelände: ehemalige Bahnrampe

Lagerbaracke

Munitionsbunker

Das MUNA-Gelände liegt südlich der Geisfelderstraße (nördlich: Schießplatz)


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