Abschlusskundgebung
12. und letzte Mahnkundgebung der GAL nach Fukushima Am 6.6.2011 fand die vorerst letzte Mahnkundgebung statt, die seit der Atomkatastrophe in Fukushima von der GAL jeden Montag ab 18 Uhr am Gabelmann organisiert wurde. Weiter unten Fotos (von Christoph Götschel) und einige Reden. Die GAL dankt allen RednerInnen sowie MusikerInnen und KünstlerInnen, die an den Montagen der letzten Monate mitgewirkt haben. Vorträge und Statements Prof. Dr. Markus Behmer (Uni Bamberg), Dekan Markus Bolowich (St. Martin), MdB Hans-Josef Fell (energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen), Peter Gack (GAL-Fraktion), Matthias Gebhardt (IGM), MdL Thorsten Glauber (energiepolitischer Sprecher der FW), Babs Günther (Aktionsbündnis gegen Atomkraft Grafenrheinfeld), Heinz Jung (BN), Dr. Georg Knoblach (Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes), Hans-Jürgen Mohl (Biobauer), Christian Mose (Physiker, Vierether Kuckucks-Ei), Pfarrer Walter Neunhoeffer (St. Stephan), Klaus Schwaab (Umweltbeauftragter der Erzdiözese Bamberg), OB Andreas Starke, Tim Steinbart (GAL) und Pfarrer Johannes Wagner-Friedrich (Philippus) Musik brotest prüder (Gregor Szczypek und Stefan Vinzelberg), Martin und Melanie Erzfeld, Jana Köditz und Inge Albus, Tfor2 (Eugen Kügler und Wolfgam Dresel), Bläserensemble des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums unter der Leitung von Florian Zeh mit Matti Dorsch, Jana Keidel, Andrea Kreppel, Thomas Kreppel, Sebastian Raquet, Christopher Seggel-ke, Rahel van Eickels, Tobias Wacker und Martin Wicklow, Ulrich Zenkel's Boogie Duo Literatur Stefan Bach, Peter Braun, Gertrud Eiselen, Bernd Franze mit den Schülern Adrian Frey-tag, Max Furthmüller, Paul Geiling, Simon Salzmann und Josh Widera, Gerald Leiß, Martin Neubauer, Nadina Panjas, Andreas Reuß, Volker J. Ringe, Christine Schoierer, Dorothea Schreiber, Eva Steines, Andreas Uhlich nicht zu vergessen all die fleißigen HelferInnen bei Auf- und Abbau! |
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Redebeiträge Mahnkundgebung am 6.6.2011, Gabelmann
Christian Mose als Vertreter des Vierether-Kuckucks-Ei e.V.: 06.06.2011, 18 Uhr, Gabelmann, Rede zum Atomausstiegskonzept der Bundesregierung,
Zitate aus dem „Offenen Brief an den Bundesvorstand von Bündnis 90 / Die Grünen“, von Jochen Stay, Sprecher von .ausgestrahlt, einem bundesweiten Koordinationsgremium zur Abschaltung aller Atomanlagen. (Hamburg, den 5. Juni 2011)
„Nach der neuesten Forsa-Umfrage wollen 56 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Atomausstieg bis 2016 oder früher. Die Mehrheit will also einen schnelleren Ausstieg, als ihn selbst die Grünen fordern (2017) –aber in keinem Fall den Weiterbetrieb der letzten AKW bis 2022. Wir fordern Euch Grüne nachdrücklich auf, der Atompolitik der Bundesregierung nicht zuzustimmen – und zwar aus folgenden Gründen:
-- Nach dem aktuellen Plan der Regierung sollen bis 2017 – dem Jahr, in dem nach grüner Vorstellung das letzte AKW vom Netz gehen soll, nur zwei von neun verbleibenden Reaktoren stillgelegt werden. Sieben laufen weiter, sechs davon noch vier oder fünf Jahre länger. Keines davon ist nach dem Bericht der Reaktorsicherheitskommission gegen Flugzeugabstürze gesichert. In jedem einzelnen kann jeden Tag die Kernschmelze eintreten.
-- Sechs AKW sollen damit noch mehr als zehn Jahre – über drei Bundestagswahlen hinweg – am Netz bleiben. Damit ist der Ausstieg nicht unumkehrbar, sondern das öffnet Tür und Tor für eine spätere Revision der jetzigen Beschlüsse.
-- Die Senkung der Sicherheitsstandards in der Atomgesetznovelle (der schwarzgelben Regierung aus dem Herbst 2010) wird nicht zurückgenommen.
Die Auseinandersetzung um die Atomenergie wird weitergehen, alleine schon deshalb, weil die großen Stromkonzerne in den nächsten Jahren alles dafür tun werden, dass ihre Gelddruckmaschinen doch noch länger in Betrieb bleiben können.“
Warum dieser Pessimismus, angesichts der angeblichen 180°-Wende der schwarzgelben Regierung? Als Konsequenz aus der Reaktorkatastrophe in Fukushima hat doch die Bundesregierung das Aus für acht Kernkraftwerke beschlossen. Außerdem soll Deutschland bis 2022 aus der Atomenergie stufenweise aussteigen.
Warum kein uneingeschränkter Jubel? Weitere Gründe:
---Eines der acht bereits abgeschalteten und nun dauerhaft stillzulegenden AKW soll möglicherweise bis 2013 noch in Bereitschaft gehalten werden für den Fall von Stromengpässen im Winter („Kaltreserve“).
---Die AKW-Betreiber können Reststrommengen von stillgelegten Meilern auf die noch laufenden Anlagen übertragen.
---Die Energiekonzerne zweifeln, ob die geplante Abschaltung der neun verbleibenden Kernkraftwerke juristisch wasserdicht ist. Durch die Verkürzung der Laufzeiten werde "ein Verstromen der Altmengen beinahe unmöglich"
---Dürfen die Konzerne vertraglich zugesicherte Strommengen nicht mehr produzieren, könnte dies als Eingriff in ihre Eigentumsrechte gewertet werden – dem Staat könnten hohe Entschädigungsforderungen drohen. Mit Blick darauf lassen Konzerne nach dpa-Informationen bereits Juristen Vermögensschäden prüfen. Die Regierung hält die Art und Weise des Atomausstiegs jedoch für rechtssicher.
Also alles sehr unsicher und vage und alles andere als ein unumkehrbarer Ausstieg.
Was heißt das für uns „einfache“ Menschen, die wir in diesem Land leben?
Der Ausstieg wäre viel schneller möglich und damit auch viel besser zu verankern. Es wird aber nur das zugestanden, was angesichts des Drucks der Bevölkerung unumgänglich ist.
Der Ausstieg ist noch lange nicht in trockenen Tüchern, vor allem nicht der schnelle.
Nur wenn wir die jahrzehntelange Tradition der deutschen Anti-AKW-Bewegung entschlossen fortführen, die mit den Winzerinnen und Winzern im badischen Wyhl 1973 erfolgreich begann und über Brokdorf und Grohnde, Manifestationspunkte des Widerstands im Norden, über Gorleben (Endlager) und Kalkar (Schneller Brüter) in der Mitte Deutschlands, Wackersdorf (WAA) und nicht zuletzt auch Viereth im Süden ihre Fortsetzung fand und jetzt in den letzten Wochen, nach Fukushima Hunderttausende in ganz Deutschland auf die Straße brachte,
nur wenn wir weiterhin äußerst wachsam sind,
nur wenn wir immer wieder auf die Straße gehen und in Massen, friedlich aber selbstbewusst und unerschrocken demonstrieren,
nur wenn wir uns als Bewegung nicht spalten lassen in die „guten“ und die „bösen“ Demonstranten,
werden wir einen wirklichen Umstieg in eine umweltverträgliche Energiepolitik gegen den Willen der großen Energiemonopolisten und der derzeitigen Regierung erreichen.
Freiwillig werden diese, nur dem maximalen Profit ihrer Aktionäre verpflichteten Unternehmen und die stark unter ihrem Einfluss stehende Bundesregierung eine wirkliche Wende hin zu einer Energieversorgung, in Bürgerhand, Stichworte „Bürgersolardach“, „Bürgerwindrad“, „Bürgerbiogasanlage“, etc. nicht vollziehen, zu groß sind die finanziellen Interessen, zu groß ist das Bestreben, nichts aus der zentralen Hand zu geben. Warum redet man in diesen Kreisen wohl so wenig von der Vernetzung tausender, vielleicht zehntausender dezentraler Kleinanlagen und stattdessen von DESERTEC, dem Sonnenstrom aus der Wüste und von gigantischen Wasser- und Wind-Großkraftwerken im äußersten Norden Europas und den dazu nötigen Fernstromtrassen?
Den Strommonopolisten werden die AKW’s genommen, sie bekommen aber gleich wieder von der Bundesregierung auf unsere Kosten Geschenke, anstatt eine wirkliche Umstrukturierung anzustreben.
Die Anti-AKW-Bewegung war schon immer eine Bewegung, die nicht nur gegen die Nutzung der Kernenergie gekämpft hat, sondern auch gegen monopolistische Energiestrukturen, da diese eine wesentliche Säule jeder Machtpolitik sind und wird sich deshalb auch weiterhin gegen solche Mogelpackungen wehren, wie sie uns die Bundesregierung anbietet, nur um die nächsten Wahlen überstehen zu können.
Mit Lichtprojektionen an allen neun noch laufenden AKW in Deutschland demonstrierten Greenpeace-Mitglieder am Morgen des heutigen Montags gegen die Atompolitik der Bundesregierung. Auf einem Kühlturm des AKW Grafenrheinfeld stand zu lesen.
„Jeder Tag Atomkraft ist einer zuviel."
Dieser Aussage ist nichts hinzuzufügen.
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Heinz Jung, Vorsitzender Bund Naturschutz Kreisgruppe Bamberg, Redebeitrag 6.6.2011
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in den letzten Wochen haben Abertausende von Menschen sich gegen den verantwortungslosen Weiterbetrieb der AKWs in Deutschland engagiert. Herzlichen Dank an die Organisatoren vor Ort und an Sie, für den treuen Besuch.
Was kam heraus? Natürlich ein Kompromiss. Noch letzte Woche kam aus dem Kanzleramt ein unvorstellbarer Unfug: 2021 sollten sechs Reaktoren und 2022 die restlichen drei vom Netz gehen - welch technischer Schwachsinn! Die Kanzlerin pokerte bis zum Schluss um maximale Restgewinne für die Konzerne und nahm weiterhin ein hohes atomares Risiko für die Bevölkerung in Kauf.
Bei solchen Vorschlägen stellt sich die Frage:
Kommen solche Erklärungen von der gewählten Regierung oder werden die Regierungserklärungen mittlerweile direkt von den übermächtigen Konzernen diktiert?
Der jetzige Stufenplan ist eine deutliche Verbesserung, allerdings mit einem schweren Makel:
Bei angeblichen technischen Problemen im Netz läst man wieder anfahren – Kaltreserve! Warum steht nicht das Gegenteil darin? Bei schnellen Fortschritten im Ausbau der erneuerbaren Energien kann auch früher abgeschaltet werden. Vielleicht sind wir die AKWs dann schon zwischen 2015 und 2017 los!
Das wäre ein Kompromiss, der sich am Amtseid orientieren würde:
Schaden vom deutschen Volk abwenden!
Aber da sind halt unsere Konzerne. Letzte Woche hatte ich vor Rührung Tränen in den Augen! Der EON Chef will gegen die Brennelementesteuer klagen – zum Schutz seiner Kleinaktionäre. Der EON-Chef Güldner macht sich Sorgen um seine Kleinaktionäre. Wenn diesen Herrn die Sorge um Menschen antreibt, dann soll er verdammt nochmal in den Niger zu den Tuaregs, zu den Aboriginals und zu den Dine-Indianern reisen. Dort könnte er sehen, dass seine Atom-Gewinne die Menschen in den Uranabbaugebieten mit unendlichem Leid und tausendfachem Tot bezahlen.
Verkauft uns nicht länger für dumm! Seehofer und Söder, welche grünen Musterknaben! Glaubwürdigkeit sieht anders aus! Wo bleibt der Regierungsauftrag an die bayerische Landesbank, sofort aus der Finanzierung des Atomkraftwerks in Finnland auszusteigen? Ca. 2 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von 2,6 % für ein Atomkraftwerk in Finnland! Dieses Geld wollen wir sofort in bay. Solar- und Windkraftanlagen sehen, Herr Seehofer, und nicht in einem finnischen Atomkraftwerk! Das würde Arbeitsplätze für die kleinen Leute bringen.
Nicht nur die bay. Landesbank, natürlich ist auch die Deutsche Bank dabei. Sie ist die radioaktivste Bank Deutschlands, sie hat in den vergangenen zehn Jahren die internationale Atomindustrie mit 7,8 Milliarden Euro unterstützt. Zu den Kunden gehört auch TEPCO. TEPCO ist langjähriger Kunde der Deutschen Bank und obwohl bereits 2002 bekannt wurde, dass die Firma zahllose Sicherheitsberichte gefälscht und notwendige Reparaturen unterlassen hat, gab die Deutsche Bank weiter Anleihen für diese Firma aus.
Wir haben etwas erreicht im Kampf gegen die Atomindustrie. Darüber dürfen wir froh sein und uns freuen, aber wir dürfen bei diesen Gegnern und ihrer Rücksichtslosigkeit bei unseren Anstrengungen nicht nachlassen!
Ich wünsche uns allen dafür weiterhin die notwendige Energie.
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Redemanuskript von Klaus Schwaab, Umweltbeauftragter der Erzdiözese Bamberg
Liebe Atomkraftgegner und Gegnerinnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Bamberger und Bambergerinnen!
Raus aus der Atomkraft: dieser Entschluss steht in der Erzdiözese Bamberg seit langem fest.
2009 eine Energie- und Klimaoffensive in der Erzdiözese Bamberg gestartet. -> Rahmenvertrag mit einem reinen Ökostromanbieter abgeschlossen >40% aller PGR
Demnächst gibt es wieder eine Auffordeung zu wechseln. Darüber hinaus sind wir auch Produzenten von Ökostrom.
So haben wir über 20 Photovoltaikanlagen, die von Kirchenstiftungen und kirchlichen Einrichtungen betrieben werden, die größte auf Burg Feuerstein, wo alle Süddächer dafür.
Im Dom von Bamberg arbeitet sogar ein Blockheizkraftwerk, das Strom produziert.
3 wesentliche Begründungen für dieses Raus aus der Atomkraft möchte ich aus meiner Sicht benennen:
1. Als Christen berufen wir uns auf die Bibel. Und in diesem Buch finden wir gleich am Anfang im Schöpfungsbericht einen Auftrag Gottes an die Menschen, darin heißt es: „Gott der Herr setzte den Menschen in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre“.
Bewahren heißt: sorgsam mit der Natur, mit Grund und Boden umgehen,
Bewahren heißt dass wir die Natur, so wie wir sie von unseren Vorfahren bekommen haben, an unsere Kinder übergeben -> eigene Kinder werden mich fragen.
Mit Kernkraft machen wir ziemlich das Gegenteil von Bewahren: Kernkraft zerstört nicht nur heute sondern auf lange Sicht, sodass wir nicht bewahren sondern nachhaltig Schaden anrichten.
Wenn wir es hingegen ernst meinen mit dem Bewahren der Schöpfung, dann müssen wir alles daran setzen aus dieser Risikotechnologie auszusteigen!
2. Raus aus der Atomenergie müssen wir auch, weil es derzeit und wohl auch in Zukunft kein sicheres Endlager für den strahlenden Atommüll gibt.
Kein Mensch weiß also wo der über tausende von Jahren noch strahlende Atommüll hin soll. Wir hinterlassen unseren Kindern und Kindeskindern ein böses Erbe.
Mir fällt dazu ein Vergleich ein, den Prof Markus Vogt bei einer Veranstaltung in Tutzing angestellt hat und der wie ich meine sehr treffend ist:
Weiter Kernkraft zu betreiben und damit Atommüll zu produzieren ist wie ein Flugzeug zu starten, ohne eine Landebahn dafür zu haben.
Wir wissen nicht wo der strahlende Müll hinsoll, und produzieren trotzdem weiter: Das kann nicht sein.
Auch deshalb müssen wir raus aus der Kernenergie
3. Grund warum wir raus aus der Kernenergie sollten und dies auch können:
Es sind nachhaltige Alternativen vorhanden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass es regenerative Energieen gibt, die Kernenergie ersetzen können.
Neben Solar gibt es aber auch noch Wind, Biogas, Blockheizkraftwerke.
Das sind Technologien, die neue Arbeitsplätze schaffen. KKW Atom: 60 000 : Regenerative 350 000.
Es sind Technologien, bei denen sich auch Einzelpersonen von Bürgern und Bürgerinnen beteiligen können. (Bürgerwindräder, Bürgersolaranlagen) und nicht nur die 4 Großkonzerne.
Raus aus der Kernenergie bietet damit auch die Chance verkrustete Zentralstrukturen der Energieversorgung aufzubrechen zugunsten vieler kleiner Erzeuger, die dezentral ihren Strom erzeugen.
Dezentrale Wertschöpfung ist Chance
Auf eines möchte ich aber hinweisen:
Raus aus der Kernenergie darf nicht bedeuten, dass wir die Stromlücke mit die Kohle und Gaskraftwerken schließen.
Jede kWh -> 500 -1000 gramm CO2. 30 Mrd Tonnen Co2 global.
Das würde den Klimawandel weiter beschleunigen. -> Hunger, Flucht vor Dürre und Überschwemmung.
Hurricans in Mittelamerika, Überschwemmungen von Inseln auch bei uns mehr Extremwetterereignisse.
Raus aus der Kernenergie muss also einhergehen mit Einsparungen und damit auch mit einer Veränderung unseres energieintensiven Lebensstils. -> 30 Mrd CO2 -> 14 Mrd Tonnen. 5000 liter Öl -> auf Suffizienz – oder ein neuer Lebensstil
Die beste Energiequelle im Sinne der Ökonomie und der Ökologie ist die Energie, die wir nicht brauchen.
Sie verursacht keine Umweltschäden und erhält Ressourcen für die nachfolgenden Generationen.
Mit allem Nachdruck sollte diese Option verfolgt werden auch deshalb, weil es zu erwarten ist, dass die Weltbevölkerung weiter wächst, die Ressourcen diese Erde aber nur einmal vorhanden sind. Auch Uran ist eine endliche Ressource.
Wenn wir glauben, dass wir trotz wachsender Bevölkerung den Lebensstil der Industrieländer, der auf einem extrem hohen Verbrauch an Energie aufbaut, fortsetzen können, ohne den Planet Erde zu zerstören, dann irren wir gewaltig. Der Lebensstil der Amerikaner wäre umgerechnet für 1,4 Milliarden Menschen nachhaltig. Dies ist ein Fünftel der derzeitigen Weltbevölkerung. Anders ausgedrückt: Wenn die 7 Milliarden Menschen, die den Planet Erde im Moment bevölkern, alle so leben würden wie die Amerikaner, bräuchten wir 5 Planeten. Bei steigender Weltbevölkerung kommt dem Aspekt der Suffizienz wachsende Bedeutung zu.
Steigerung der Effizienz:
Ein paar Beispiele:
Gebäude dämmen zu Passivhäusern: 3000 Liter -> 500 Liter = Faktor 5
Autos, die statt mit 16 Litern mit 3 Litern Fahren -> Faktor 5
Kühlschränke, die statt 600 kWh -> 150 Kwh brauchen -> Faktor 4
Glühlampe -> Energiesparlampen -> LED Lampen
Fazit:
Die Nutzung von Kernenergie zur Stromumwandlung birgt ein Restrisiko. Bei einem Schadenseintritt sind die Folgen verheerend und daher nicht verantwortbar.
Der Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie ist nötig und bezahlbar.
Dazu sollten alle Möglichkeiten der Energieeinsparung genutzt, die Effizienz vorhandener Stromverbraucher verbessert und schließlich die
regenerative Energieversorgung (Sonne, Wasser, Wind, Biogas) ausgebaut werden.
Preis: Der Umbau führt zu einem moderaten Strompreisanstieg bei erheblich steigenden Anteilen an umweltfreundlichen erneuerbaren Energien.
Wer bezahlt Fukuschima; Wer bezahlt Tschernobyl; wer haftet für Grafenrheinfeld???
Damit verbunden waren die Schaffung von vielen dezentralen Arbeitsplätzen und zusätzliche Erwerbsquellen für Landwirte.
Ich schließe mit einem Zitat des Erzbischofs Dr. Schick nach Fukuschima
„Ohne Wenn und Aber plädiere ich für ein Abschalten der Atomkraftwerke und das nicht erst seit heute."
In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen schnellen Ausstieg aus der Atomenergie.