14. Februar 2012: GAL-Ortstermin beim Theresianum

Energiewende und Denkmalschutz: Konflikt oder Kompromiss?

Für die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg ist dies kein neues Problem. Es muss eine Abwägung zwischen Denkmalschutz auf der einen Seite und Klimaschutz bzw. erneuerbare Energien auf der anderen Seite getroffen werden. Einzelentscheidungen sind notwendig - klare Kriterien gibt es nicht. In Bamberg ist die Denkmalpflege eher rigoros mit ihren Ablehnungen.

So auch beim Anliegen der Karmeliten am Knöcklein (Nähe Kaulberg), auf ihrem Schulgebäude und einer Turnhalle eine Photovoltaik-Anlage zu errichten. 1030 Quadratmeter Dachfläche wären das, die zwar im Bereich des Stadtdenkmals liegen, nicht aber im Bereich des Weltkulturerbes. Bei den Gebäuden selbst handelt es sich nicht um Denkmäler.

Dennoch lehnt die Denkmalpflege dieses Vorhaben ab. Die untere Denkmalschutzbehörde (der Stadt) will nur auf der Turnhalle eine Anlage genehmigen, was sich aber aus Sicht des Betreibers dann nicht mehr rechnet. Der Landesdenkmalrat will gar überhaupt keine Anlage zulass

en. Grund: Aufgrund der Nähe von Denkmälern sei das Stadtbild dadurch beeinträchtigt.

Bei einer Ortsbegehung ließ sich die GAL über die Pläne informieren. Die Argumente der DenkmalpflegerInnen überzeugten in diesem Falle nicht.

GAL-Stadträtin Ursula Sowa will nun das Vorhaben noch einmal in den Stadtrat bringen. Sie nannte die Ausführungen insbesondere des Landesdenkmalrats, der selbst nicht vor Ort war, eine "Schreibtischtätererklärung". Aus ihrer Sicht ist ein Kompromiss möglich, so dass das Vorhaben die  Stadtbild-Fernsicht nicht beeinträchtigt und dennoch rentabel ist.

Fotos und Text: sys

Hier der Anklicken für den Downloadaktuelle FT-Artikel dazu - von Marin Krüger-Hundrup.



GAL-Ortstermin bei den Karmeliten.
Pater Wolfgang erklärt die Pläne für den Bau einer PV-Anlage.
Im hinteren Bereich der Karmeliten (mit Blick hinab auf die Panzerrleite) liegen die Gebäude, auf denen die PV-Anlage geplant ist.
Auf diesem Gebäude (Bau in den 50-er Jahren), das vor kurzem generalsaniert wurde, sollen zwei Drittel der PV-Anlage angebracht werden.
Pater Wolfgang mit seiner Plan-Mappe.
Das Schulgebäude: die Dachseite rechts ist von fern einsehbar, die Dachseite links nicht. Hier wäre das denkmalgeschützte Stadtbild nach Ansicht der GAL also auch nicht gestört.
Auf dem Foto zu erkennen: Das Schulgebäude, dahinter liegend die Turnhalle - beide für PV-Anlage vorgesehen. Rechts daneben die Kapelle - wäre für PV aus Denkmalschutzgründen zulässig, ist aber aufgrund der Dachdeckung technisch ungeeignet.