Gerhard Olesch - bei der Quintett-Probe
Bezirkstagskandidat Dieser Fototermin ist ziemlich musikalisch. Denn Gerhard Olesch hat die zum Probenbeginn seines Streich-Quintetts bestellt. Im Hintergrund hört man also Geige und Kontrabass, während der passionierte Musiker und Kulturpolitiker fürs Foto posiert und erklärt, was für ihn diese Situation bedeutet. „Musik ist mein Leben“, bringt er es kurz und knapp auf den Punkt, und das ist an seinem Lebenslauf unschwer zu erkennen. Gerhard Olesch, der aus einem einfachen Elternhaus stammt, begann zwar erst mit zwölf Jahren Geige zu spielen, lernte dann aber unglaublich schnell und leidenschaftlich. Mit 16 Jahren besuchte er neben der Regelschule die Vorklasse zur Hochschule, studierte später Bratsche, Schulmusik und Instrumentalpädagogik. Eigentlich hätte er Orchestermusiker werden wollen, aber ein Unfall mit dem Roller im Alter von fünf Jahren, verbunden mit einem komplizierten Ellenbogenbruch, verhinderte diese Karriere. Den jungen Studenten brachte das keineswegs von der Musik weg. Olesch arbeitete an verschiedenen Musikschulen, baute als Leiter die Kreismusikschule Bamberg auf (bis 2002), war Musiklehrer an Gymnasien und ist heute vor allem freiberuflich tätig. Am liebsten ist ihm das Dirigieren. Mimt er also gerne den Chef, gibt gerne den Ton an? „Nein“, lacht Gerhard Olesch, „das ist eher mein Dilemma, der Typ bin ich überhaupt nicht. Oft sagen meine Musiker, ich sei zu weich und müsste härter auftreten. Aber natürlich bin ich als Dirigent gezwungen, zu sagen, wo’s lang geht.“ So ganz erfolglos kann er damit nicht sein, immerhin blickt das von ihm gegründete und geleitete Kammerorchester auf eine mehr als 20jährige Geschichte zurück. Was den Teamplayer an der Orchestermusik fasziniert, ist „der Facettenreichtum und der von allen gemeinsam erarbeitete Erfolg“. In seinem Quintett fühlt er sich besonders wohl, „weil wir hier auf Augenhöhe arbeiten – das funktioniert prima und macht richtig Spaß.“ Doch die Geduld der Kollegen für das Foto-Shooting des Chefs und ihre Hintergrundrolle ist nach dreißig Minuten auch beendet und so heißt es streng aus dem Off: „Gerhard, wir müssen jetzt endlich anfangen!“ Also bedeutet das: Tschüss für die -Leute und Dvořák für Gerhard – am 7. September bei den Rosengarten-Serenaden muss das Stück schließlich sitzen. sys |
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Steckbrief
+++ geb. 1954 in Osnabrück, seit 1991 in Huppendorf (bei Königsfeld) +++ ein erwachsener Sohn, ein „Nachzügler“ wird erwartet +++ Bratschist, freiberuflich Musiklehrer und Dirigent +++ Vorsitzender „Rosengartenserenaden Bamberg e.V.“ und Mitglied im Landesvorstand der „Jeunesses musicales Deutschland“ +++ seit 2007 Kassier der Grünen Bamberg-Land