Radständer sind preiswürdig
Die Stadt Nürnberg erhielt für eine Stellplatz-Kampagne für Fahrräder den Deutschen Radverkehrspreis – Bamberg lässt sich Standortvorschläge nachtragen. „Die Idee hat richtig eingeschlagen“, meint der Leiter des Verkehrsplanungsamts der Stadt Nürnberg, Frank Jülich, stolz. Er spricht von der Kampagne „Radständer für die Nordstadt“, die dem Stadtteil neue 500 Fahrradbügel brachte. Dafür wurde die Stadt mit dem Deutschen Fahrradpreis 2016 ausgezeichnet, 1. Platz in der Kategorie Infrastruktur. 1000 neue sichere Radstellplätze gibt es also seither in der Nordstadt, bewusst dezentral verteilt auf 155 Standorte. Das erinnert an die Mitmach-Aktion der GAL im Jahr 2015: „1000 Fahrradstellplätze für Bamberg“. Sie wurde von der GAL deshalb initiiert, weil die Stadtverwaltung ihren Auftrag, nach und nach neue Radstellanlagen zu schaffen, nur sehr schleppend umsetzte. Am Ende der Aktion reichte die GAL 926 Standortvorschläge ein, die zum großen Teil von Bürger*innen kamen und vor allem die Innenstadt betrafen. Viele davon wurden daraufhin vom Stadtrat abgesegnet und werden (hoffentlich) in den nächsten Jahren mit Fahrradbügeln bestückt. In Nürnberg machte die Stadt eine solche Bürger-Aktion selbst, genau das war auch der zentrale Grund für die Auszeichnung. 60.000 Euro ließ man sich die Kampagne für die Nordstadt kosten, mit Preisausschreiben, Online-Beteiligung, Einbeziehung des Einzelhandels für Werbeaktionen, und Marketing-Maßnahmen wie Plakaten im Stadtteil und Sattelbezügen als Geschenke. Nach der Kampagne für die Nordstadt und zuvor für die Südstadt läuft aktuell schon die dritte Radständer-Planung in einem weiteren Nürnberger Stadtteil, alles unter dem Dach der vielfältig angelegten Kampagne zur Radverkehrsförderung „Nürnberg steigt auf“. Von der großen fränkischen Schwester lässt sich in Bamberg, der vermeintlichen „Fahrradstadt Süddeutschlands“ (O-Ton OB Starke), also einiges abgucken. Nicht nur die Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Beteiligung der Anwohnenden und der Stadtteil-Geschäfte, auch ganz konkrete städtebauliche Ideen. So wurden etwa vielfach Pfosten an Kreuzungen oder Pfosten/Ketten zur Auto-Parkraum-Begrenzung zurück gebaut und durch Radständer ersetzt. sys Unten Fotos aus Nürnberg (Verkehrsplanungsamt Nürnberg, Bettina Meyer-Rost): Plakataktion de Kampagne „Radständer für die Nordstadt“; Fotos von neuen Radbügeln, die teilweise genutzt werden, um Autostellplätze zu begrenzen oder beliebte irreguläre Autostellplätze an Abbiegungen zu unterbinden.
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Bamberg
Anzahl der Fahrradbügel im öffentlichen Straßenraum (größtenteils Innenstadt) 460 (Stand März 2010) | |
Anzahl der öffentlichen Auto-Stellplätze 4070 (in einem 900-Meter-Radius rund um Maxplatz) | |