Vom Knäblein mit Schildkröte,
Trinkwasser beim Fischbubenbrunnen
und Edelsteinen im Leschenbrunnen
Eine Brunnen-Radtour durch Bamberg lenkte die Wahrnehmung auf die Wasserspender in der Stadt "Wie empfinden Sie das? Wie fühlen Sie sich an diesem Ort?" Solche Fragen stellte GAL-Stadträtin Ursula Sowa bei der sommerlichen Brunnen-Radtour immer wieder. Das GAL-Ferienprogramm SOMMERGRÜN führte diesmal zu wässrigen Stationen in der Stadt, zu alten und neuen, bekannten und übersehenen Brunnen, welchen mit und ohne Trinkwasser. Und es ging nicht um historische Baudaten, sondern um städteplanerische Fragen zum Wert und Nutzen von Brunnen in der Stadt als Aufenthaltsraum. Den alten, tief gelegenen Leschenbrunnen in der Lugbank hatten viele Teilnehmende noch nie vorher bemerkt, einer jedoch bezog aus ihm sogleich erfrischendes Wasser. Dort sollen Edelsteine unten im Wasser sein, doch wer danach greift, wird für seine Gier bestraft, so eine Legende. Hingegen wartete der Brunnen an Obstmarkt mit der unappetitlichen Brühe auf, und mit zahlreichen Sitzsteinen, die aber kaum als solche wahr genommen werden. Eine Teilnehmerin immerhin machte dort auf einen speziellen Gassenblick aufmerksam, der sehr an Venedig anmutete und der sie trotz der unkomfortablen Umgebung doch immer wieder veranlasst, sich genau dort niederzulassen. Autolärm übertönte das doch sehr laute Wassergeplätscher am Brunnen am Schönleinsplatz, den die meisten wegen ihrer üppigen Blütenumpflanzung am liebsten mochten, aber nur bedingt als Aufenthaltsort nutzen, eben wegen des Lärms. Auch eher links liegen gelassen wird das Knäblein-mit-Schildkröte, obwohl diese Brunnenplastik nicht unauffällig auf der Grünfläche an der Weide steht und recht keck in die Gegend spritzt, Füße baden kann man auch darin. Text/Fotos: sys |
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