Zukunft wird aus Mut gemacht

Wahlkampfauftakt in Bamberg mit Claudia Roth und Lisa Badum

Zukunft wird aus Mut gemacht, lautete das Motto der Auftaktveranstaltung der Grünen im Bamberger Bootshaus vergangene Woche zum Bundestagswahlkampf. Prominenter Gast an diesem Abend war Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags. Ihr folgte ans Rednerpult die Direktkandidatin der Grünen von Bamberg Stadt und Land sowie Forchheim, Lisa Badum.

Claudia Roth plädierte in ihrer Rede für einen verantwortungsbewussten, schonenden Umgang mit den Ressourcen der Natur und zeigte den Zusammenhang zwischen Klimawandel und Flüchtlingszahlen auf. Schon heute seien aufgrund des Raubbaus an der Natur bestimmte Regionen infolge von Hochwasser oder Dürrekatastrophen unbewohnbar und die dort lebenden Menschen zu Flüchtlingen geworden. So sei die Klimafrage – die in einem engen Zusammenhang stehe mit Fragen von erneuerbaren Energie und Energieeinsparung – „eine Überlebensfrage für die Menschheit und den Kosmos: Wir haben keinen Planeten B“, so die Politikerin eindringlich.
Klimaschutz hänge eng zusammen mit sozialer Gerechtigkeit. Diese sei nur zu realisieren in der „weltoffenen Gesellschaft, der demokratischen Gesellschaft, der vielfältigen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die Gerechtigkeit versteht als den Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält.“ Dazu sei auch eine starke Einbindung Deutschlands in ein Europa der Freiheit notwendig. „Wie gehen wir um mit der Hoffnung in Europa?“  Diese Frage sei zentral in Zeiten nationalistischer Fliehkräfte wie in der Türkei unter Erdogan und den USA unter Trump. Umgekehrt machten aber auch gerade die Menschen in der Türkei Mut, da nahezu die Hälfte von ihnen sich bei der Abstimmung über die Verfassung für die Demokratie und einen Rechtsstaat ausgesprochen habe, so Claudia Roth.

Lisa Badum warb anschließend dafür, auf der einen Seite das Verbindende zu suchen mit Menschen, die in kleinen Schritten in ihrem Alltag Umweltbewusstsein praktizieren. Auf der anderen Seite müsse aber auch eine „klare Kante“ gegenüber jeder Form von Diskriminierung gezeigt werden. „Wenn Menschen dafür eintreten, dass jeder in diesem Land unabhängig von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion und Herkunft die gleichen Rechte und Chancen hat, dann verteidigen sie die Demokratie in diesem Land“, so die Direktkandidatin der Grünen.

Der Abend wurde abgerundet mit Musik von der Gruppe Boxgalopp, die Melodien aus Franken aufgreifen und sie fröhlich-lebendig zu neuen Stücken verarbeiten.
Vor der Auftaktveranstaltung nahm Claudia Roth sich Zeit für einen Besuch des Diözesanmuseums und einen kleinen Bummel durch den Hain. Dabei würdigte sie insbesondere die lebendige künstlerische Zusammenarbeit in Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia.

Text: Dr. Juliane Fuchs, Fotos: Joachim Sator, Gerhard Schmid