Altes Brauhandwerk mit zukunftsweisendem, ökologischem Konzept
Lisa Badum (Oberfränkische Spitzenkandidatin für den Bundestag) besichtigte am 07. Mai 2017 gemeinsam mit dem Grünen Bundestagsabgeordneten und Fraktionsvorsitzenden Dr. Anton Hofreiter die „Brauerei Spezial“ in Bamberg. Grüne Politik und Rauchbier – wie passt das zusammen? Diese Frage wurde am Sonntagmittag eindrucksvoll von Braumeister Christian Merz im Gespräch mit Lisa Badum und Anton Hofreiter beantwortet. Die familiengeführte Brauerei kann als Pionier im Hinblick auf eine möglichst nachhaltige Bierherstellung bezeichnet werden. Eigener Solarstrom, ein eigenes Blockheizkraftwerk – das ist schon alles andere als selbstverständlich. Darüber hinaus wird das Malz nicht wie weithin üblich hinzugekauft, sondern selbst hergestellt. Die dafür benötigte Gerste bezieht die „Spezial Brauerei“ von 13 Bauern aus der Region – aus ökologischem Anbau! Warum eine besonders hohe Qualität der Gerste von Nöten ist, erklärt Herr Merz während der einstündigen Führung: Die Gerste muss behutsam keimen. Während der Keimung werden Fermente gebildet, die für die Malzherstellung nach dem Reinheitsgebot unverzichtbar sind. Ansonsten müssten diese Enzyme extra zugeführt werden. Was Lisa Badum besonders gut gefällt: „Das Rauchmalz ist hier glyphosatfrei. Die Brauerei Spezial ist somit ein Vorbild für andere Brauereien.“ Die oberfränkische Spitzenkandidatin der Grünen nutzt den Besuch der Brauerei auch als Bekenntnis zur europäischen Bürgerinitiative „Stopp Glyphosat“. „Das zeigt wie nah das Thema an der Alltagsrealität ist.“ Braumeister Christian Merz ergänzt: „Es ist wichtig, die Leute auf das Thema aufmerksam zu machen.“ Das Gerstenmalz für das Rauchbier sei jedoch auf jeden Fall glyphosatfrei. „Da leg ich meine Hand ins Feuer“ – im wahrsten Sinne des Wortes – wird die Gerste doch bei hohen Temperaturen 24 Stunden lang getrocknet. Das dafür benötigte Buchenholz zum Räuchern stammt ebenfalls von den regionalen Bauern, die auch die Gerste liefern. Aber auch weitere Problemthemen sprach Braumeister Christian Merz während der Führung an, beispielsweise die hohen bürokratischen Hürden im Hygienebereich. Anton Hofreiter sind diese Schwierigkeiten bekannt. Er fordert Größengrenzen für den handwerklichen Bereich. Für kleine Betriebe sollten die gleichen Hygienestandards gelten, aber geringere bürokratische Hürden. Viele Probleme, die den bürokratischen Aufwand rechtfertigen, stellen sich in kleinen Betrieben einfach nicht. Dass das „Spezial-Rauchbier“ nicht nur nachhaltig ist, sondern auch schmeckt, davon konnten sich alle Teilnehmenden bei einer kleinen, von Anton Hofreiter frisch „gezwickelten“, Bierprobe überzeugen. Text: Anna-Sophie Braun, Fotos: Joachim Wondrak |
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