SOS !!! Knoblauchkröte, Prachtnelke
und Warzenbeißer in Gefahr

 

Die Grünen im Landtag haben einen Entwurf für ein Artenschutzgesetz ausgearbeitet.

 

Nicht nur Flächenversiegelung zerstört Lebensräume, auch Gifteinsatz in der Intensiv-Landwirtschaft und zunehmender Automobilverkehr sind Ursachen für ein dramatisches Artensterben in Bayern. Alleine die Zahl der Wildbienen und Schmetterlinge in Bayern ist in den vergangenen 30 Jahren um bis zu 75 Prozent zurückgegangen, mit Folgen für all die Pflanzen- und Tierarten, die von ihnen abhängen, sei es in der Nahrungskette, sei es zum Bestäuben.

Die bayerische CSU-Staatsregierung verspricht seit vielen Jahren wirkungsvolle Maßnahmen, um gegenzusteuern. 2008 kündigte sie an, das Arten- und Biotopschutzschutzprogramm ABSP fortzuschreiben – und hat es bis heute nicht getan, offiziell aufgrund mangelnder finanzieller Mittel.

Die grüne Landtagsfraktion legt nun einen eigenen Artenschutz-Gesetzentwurf vor, bei dem es um drei zentrale Ansätze geht:

  • Per Gesetz soll der Einsatz von Pestiziden und Dünger in der Landwirtschaft und im staatlichen sowie im privaten Bereich drastisch zurückgefahren werden.
  • Lebensräume für Wildtiere und -pflanzen sollen rechtlich gesichert, geschützt und wo möglich zusätzlich geschaffen werden.
  • Der Förderrahmen im bayerischen Agrarwirtschaftsgesetz soll angepasst werden, um ökologisch wertvolle Klein-strukturen zu erhalten bzw. neu zu schaffen.

sys

Der Warzenbeißer, eine Laubheuschrecke, ist nicht nur grün,
er braucht auch die Grünen. Foto: pixelio.de

   

Fehlanzeigen


Insgesamt leben in Bayern rund 80.000 Tiere und Pflanzenarten. Nur für etwa 30 % davon gibt es genügend Erkenntnisse, um eine verlässliche Populations-Beurteilung vorzunehmen. Von diesen sind aktuell mehr als 40 % gefährdet. Beispiele:

  • 54 % der 210 beobachteten Brutvogelarten befinden sich „in einem ungünstigen Erhaltungszustand“.
  • 42 % der 79 heimischen wildlebenden Säugetierarten stehen aktuell auf der Roten Liste.
  • 59 % von 165 Tagfalterarten in Bayern sind offiziell bestandsgefährdet, 17 weitere Arten stehen auf der Vorwarnliste – Bayerns Schmetterlinge sind weit überdurchschnittlich in ihrem Bestand gefährdet.

Quellen: Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.lfu.bayern.de
Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.ludwighartmann.de