Bamberg in Europa - Europa in Bamberg

 

Wolfgang Grader aus Österreich

 

Wolfgang Grader kam der Liebe wegen nach Deutschland und Bamberg. Einfach war das nicht für den Wiener Lehrer, damals vor 25 Jahren. Fast seine ganze Lehrerausbildung musste er noch einmal machen, um hier weiter arbeiten zu können. Heute ist er Rektor an einer Mittelschule und erinnert sich belustigt an die Unbilden der Anfangsjahre. Etwa, als die Polizei ihn wegen seines österreichischen Führerscheins buchstäblich aus dem Verkehr zog: „Man hat mich nachts angehalten und nicht weiterfahren lassen, weil man das Dokument nicht kannte“, erzählt er, „immerhin haben die Polizisten mich und mein Auto separat nach Hause gebracht.“ Und am nächsten Tag klärte sich dann alles, der übereifrige Polizist entschuldigte sich telefonisch, die Fahrerlaubnis aus Österreich war völlig korrekt und gültig.

Mit seiner Einbürgerung in Deutschland 2003 verlor Grader die österreichische Staatsbürgerschaft, sein Heimatland bestimmte das so. „Das hat mich schon wehmütig gemacht“, sagt er. Aber schon damals war er bei der GAL politisch engagiert und Mitglied des Bamberger Stadtrats. Und zu diesem Zeitpunkt wollte er für den bayerischen Landtag kandidieren, was mit einer österreichischen Staatsbürgerschaft nicht möglich gewesen wäre. Deswegen sieht er sich auch als Verfechter einer europäischen Staatsbürgerschaft. „In Asien, wo ich aufgrund meines Engagements für Tibet viel unterwegs bin, gelte ich ohnehin vor allem als Europäer.“

Europa bedeutet für Grader vor allem Heimat, ein freies Leben und Frieden. Das auf allen Ebenen zu erhalten, ist sein politisches Ziel.

sys

Wolfgang Grader:

„Europa ist kein Selbstläufer, es gehört immer wieder neu erkämpft.“