Bamberg in Europa - Europa in Bamberg

Filippos Vasileiou aus Griechenland

Sind die Deutschen durch ihre zentraleuropäische Lage ein offenes Land? Filippos Vasileiou kommt es jedenfalls so vor. „In Griechenland“, so vergleicht er es mit seinem Heimatland, „gibt es zwar auch eine lockere Atmosphäre, aber man bleibt mehr unter seinesgleichen. In Deutschland schließen sich die unterschiedlichsten Menschen zu einem bestimmten Zweck zusammen und verfolgen gemeinsam ihr Ziel. Das gefällt mir!“

Filippos Vasileiou hatte es nicht schwer, sich sprachlich in Deutschland zurechtzufinden, als er im April 2017 nach Bamberg kam. Nicht ganz verwunderlich, denn seine Mutter ist Deutsche und stammt aus der Nähe von Lauf an der Pegnitz. Er wuchs zweisprachig auf und war als Kind öfters in der Heimat der Mutter zu Besuch. „Aber als Jugendlicher habe ich nur noch wenig Deutsch gesprochen. Umso mehr hat es mich selber überrascht, wie stark mein Bezug zu Deutschland war, als ich hierher kam.“

Nach Bamberg kam er über verwandtschaftlichen Kontakt, arbeitete erst als Au pair und macht nun eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger. Das in Deutschland zu tun statt in Griechenland, bot ihm mehr Möglichkeiten und war einfacher zu bewerkstelligen. Und er hat es nicht bereut. Ihm gefallen „die Offenheit, die Kompetenz, die Verbindlichkeit und die Freundlichkeit der Menschen hier“. Und er genießt verschmitzt seine kleine Sonderstellung: „Für alle bin ich ‚der Grieche‘ und alle wollen mir helfen.“

Aber Helfen ist für Filippos Vasileiou keine Einbahnstraße. Über das Bamberger Programm „Wohnung durch Hilfe“, bei dem ältere Menschen Wohnraum vermieten und im Gegenzug Hilfe im Alltag bekommen, hat er schnell eine Wohnung gefunden. „Ich helfe im Haus mit, kehre den Hof und habe einen tollen Kontakt zu meiner netten 75-jährigen Vermieterin. Wir gehen regelmäßig gemeinsam zum Essen oder Kaffeetrinken.“

har