„Wohnungsnot in Bamberg? Kemmer ned“

Flashmob der GAL greift umstrittene Behauptung des Stadtbau-Chefs Kemmer auf, der keinen Wohnraummangel in Bamberg feststellen kann.

Während eine schick gewandete Personengruppe auf dem roten Teppich am Stehtisch die Sektgläser klingen lässt, sitzen andere, einfach gekleidete Menschen wartend am Eingang zum Verwaltungsgebäude der Stadtbau Gmbh – sie müssen lange warten, bis sie bei der Stadtbau GmbH eine Wohnung bekommen. Denn in den letzten Jahren hat die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft den sozialen Wohnungsbau auf Null gefahren und sich stattdessen mit Energie dem Bau von Luxuswohnungen und Eigenheimen gewidmet.

Dies wollte der Flashmob der GAL deutlich machen, zu dem die Grünen an den Schillerplatz eingeladen hatte. Rund 40 Leute schlüpften jeweils in eine der zur Verfügung stehenden Rollen und personifizierten jemand, „der gerade obdachlos ist“, „eine alleinerziehende Mutter“, jemand „mit kleiner Rente“, „einen Hartzer“ oder andere Menschen, die derzeit am Bamberger Wohnungsmarkt durchs Raster fallen. Oder aber sie reihten sich in die Gruppe der wohlhabenden Luxus-KundInnen ein.

Dass angesichts des überall zu spürenden Wohnraummangels der Stadtbau-Chef Kemmer vor kurzem noch im Zeitungsinterview behauptete: „Haben keine Wohnungsnot!“ gab dem Flashmob den forsch-satirischen Titel „Wohnungsnot? Kemmer ned!“, der denn auch das Losungswort der Schickimickis darstellte.

Gegen eine Wohnungspolitik, die auf einem Auge blind ist, setzt sich die GAL seit Jahren ein.

Fotos: Erich Weiß, Text: sys