Auf einen Blick ...
Andreas Lösche ... Spezi-Keller
Andreas Lösche verkünstelt sich nicht. Er steht dazu, dass sein Blick ein klassisch-kitschiger Touri-Blick ist, über die Dächer von Bamberg mit den vielen Kirchen – Weltkulturerbe-Idylle vom Feinsten. Vom Spezi-Keller aus geht dieser Blick, wo Lösche gerne sitzt, weil das für ihn „typisch bambergerisch“ ist, urtümlich, mit fränkischem Bier.
Tatsächlich ergattern wir beim Foto-Termin genau seinen Lieblingsplatz, und prompt laufen ein paar Touristen an uns vorbei und lassen den passenden Kommentar „Geiler Blick, wa?“ fallen. Na also, wer sagt’s denn …
Andreas Lösche gefällt zudem das viele Grün an diesem Blick, weil er die Natur in der Stadt schätzt und sie gerade an dieser Stelle so üppig ist. Im benachbarten E.T.A.-Hoffmann-Gymnasium ging auch noch sein ältester Sohn in die Schule, und mit seinem eigenen Lebenslauf verbindet sich der Spezi-Keller außerdem.
„Ich habe hier mein halbes Studium verbracht“, witzelt Lösche, der zum Studium der Germanistik und Politikwissenschaften 1990 nach Bamberg kam. Und setzt gleich oben drauf: „Wenn es damals schon so viel IT wie heute gegeben hätte, hätte ich mein Geschäft gleich hier aufgemacht.“ Sein Event-Management für Künstler*innen und Konzerte meint er damit. Er ist freiberuflicher Agent von einem guten Dutzend Musiker*innen und künstlerischer Leiter von Blues- und Jazz-Festivals in aller Welt. Damit hat er schon während des Studiums angefangen und sein Geld verdient.
Zur Musik ist seit 2005 aber auch grüne Politik hinzugekommen. Als Oberhaider ist Andreas Lösche bei den Grünen im Landkreis aktiv, war über zehn Jahre im Vorstand, seit 2014 ist er Mitglied im Kreistag. Kultur ist auch hier eines seiner Schwerpunktthemen, der Schutz des Steigerwalds ist ihm ein Anliegen, und im Bereich Bildung bringt er sich ein. Nicht so ganz einfach ist grüne Politik auf dem Land, wo allein schon die Wählerzahlen erwartungsgemäß niedriger sind als in der Stadt.
Aber Lösche bleibt dran: Auch wenn seine fünfköpfige Kreistagsfraktion zum Beispiel keinen Sitz im Zweckverbandsrat für die Bamberger Gymnasien hat, ist er doch regelmäßig bei Sitzungen vertreten. Und er kann sich schon ziemlich darüber aufregen, wie dort Schulpolitik betrieben wird, etwa bei der Diskussion um den künftigen Standort des Dientzenhofer-Gymnasiums. „Ein externes Gutachten nach dem anderen wird in Auftrag gegeben, nur weil der Landrat nicht zugeben kann, dass er falsch liegt. Aber eine Schulleiterin redet sich den Mund fusselig, sie wird von der Politik einfach nicht ausreichend beachtet.“ Er will Schulen anders entwickeln, partizipierend und bedarfsgerecht, das heißt zusammen mit den Betroffenen, mit Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern.
Sein spürbares Engagement, wenn er für ein Thema brennt, mag dann gar nicht mehr so recht zu dem harmonischen Bamberg-Blick passen, den er gewählt hat. Aber für Lösche gehört beides zusammen: Politik – anstrengend und mühsam – und Keller – bodenständig und geruhsam.
Andreas Lösche Direktkandidat für den Bezirkstag (Erststimme)
Steckbrief:
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