Brief ans Rathaus

Betrifft: "Angebot wegen Raschel-Zwang"

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister

– hey Andi, du alter Regierungsraschler!

 

Wenn wir so an dich denken, da im Rathaus Maxplatz an deinem oberbürgermeisterlichen Schreibtisch, wissen wir dich immer raschelnd inmitten riesiger Papierstapel sitzen, die du von deinen Untergebenen in unglaublichen Mengen produzieren lässt.

Konzepte zur Familienfreundlichkeit, Maßnahmenpläne für die Altenhilfe, Kursbücher zum Klimaschutz, Pläne zur Reduzierung von Feinstaub, Programme gegen Lärmemissionen, Maßnahmenkataloge vom Runden Tisch für Integration, Umsetzungsvorschläge zur UN-Behindertenrechtskonvention, Mediationsverfahren für Verkehrskonzepte – ach, und was sonst noch alles …

Deinen Rathaus-, äh Raschelhaus-Bediensteten, Beiräten und auch BürgerInnen trägst du auf, dass sie da rein schreiben können, was sie wollen, von den teuersten Projekten bis zu den innovativsten Ideen ist alles willkommen, was die Seiten schön füllt und sich dekorativ und medienwirksam um dich und deinen Chefsessel herum anordnen lässt. Nur eine wichtige Zeile ganz am Ende jeder Sitzungsvorlage für den Stadtrat ist wichtig und hat immer gleich auszusehen: „Der (…) empfohlene Beschlussantrag verursacht keine Kosten.“

Denn du willst für die vielen tollen Pläne und Konzepte ja nicht wirklich reale Euros ausgeben, sondern einfach nur … ja, eben drin rascheln. Nur so fühlt sich Politik für dich echt gut an. Verwenden willst du das Geld im Stadtsäckel schließlich für wirklich wichtige Wünsche, wie zum Beispiel die vom Brose-Chef, für den du den Flugplatz ausbauen und ganze Kabeltrassen unter die Erde legen willst.

Mensch Andi, das mit dem Rascheln könnte langsam zwanghaft werden. Willst du dir nicht mal eine Auszeit nehmen? Die GAL könnte dich ja vertreten – und endlich regieren statt rascheln …

 

Mit raschelfrei-tatendurstigen Grüßen

Deine GAL-Fraktion