Wettbewerb? Bürgerbeteiligung? Was soll’s …

Mit rund 400.000 Euro finanzierte die Stadt einen Wettbewerb von sechs Planer-Büros zur Weiterentwicklung des Konversionsgeländes. Mehrere „Arenen“ zur Bürgerbeteiligung wurden veranstaltet. BambergerInnen reichten ihre Vorschläge ein. Am Ende wurden von einer Jury drei Büros mit ihren Gestaltungskonzepten gekürt, jeweils für Lagarde-Kaserne, Berliner Ring und Warner Barracks. Sie sollen eigentlich Grundlage des noch zu erstellenden Rahmenplans sein.

Doch ein so genannter Workshop – bestückt mit einzelnen Mitgliedern aus dem Konversionssenat, der Verwaltung und dem Wettbewerbsmoderator Prof. Wachten – schwang schon bald das Fallbeil. Zentrale Punkte des einstimmigen Jury-Votums, das von allen FraktionsvertreterInnen mitgetragen wurde, beförderte man quasi in den Mülleimer, so etwa die Höhenangleichung Berliner Ring oder das Kreativzentrum in bestehenden Nebengebäuden der Warner Barracks.

Mit anderen Worten: Bei einem intern anberaumten Treffen von Stadtratsmitgliedern aller Fraktionen und der Verwaltung hinter verschlossenen Türen (es handelte sich hier nicht um ein legitimiertes und öffentlich tagendes Gremium wie etwa den Konversionssenat!) wird das mit einem Handstreich zunichte gemacht, was ein mühsamer und teurer Prozess vorher ergeben hat.

Letztendlich wird der Konversionssenat am 30.6.2015 über den Rahmenplan entscheiden. Man darf also gespannt sein: Setzt sich die Stadtratsmehrheit über alles hinweg? Wenn es so weit kommt, dann muss man klar sagen: Steuergeld wurde zum Fenster rausgeschmissen, und die Bürgerbeteiligung war nicht ernst gemeint und de facto für die Katz.