3400, 1500, … wer bietet weniger?

Wie viele Geflüchtete sollen künftig in der Aufnahmeeinrichtung Oberfranken AEO in Bamberg leben? Ein schwarzes Zahlenspiel …

 

Über lange Zeit steckten Bamberger CSU-Politiker*innen in einem ziemlich bescheuerten Dilemma, was die auf 3400 Asylsuchende ausgelegte Aufnahmeeinrichtung AEO angeht. Einerseits sagten sie den Bürger*innen Unterstützung zu, die eine Verkleinerung forderten. Andererseits hatte ihre eigene Partei unter Ministerpräsident Seehofer genau dies genau so zu verantworten. Da hieß es Kopf einziehen, Ohren anlegen und hoffen, dass der Widerspruch nicht gar zu sehr auffällt.

Nun soll die AEO eines der AnkER-Zentren sein, die in ganz Deutschland neu installiert werden. Und als Seehofer, inzwischen zuständiger Bundesinnenminister, nach deren Größe gefragt wurde, machte sich nach und nach über subalterne Ministervertreter die ungefähre Zahl 1500 breit. Darauf stürzten sich freudig die hiesigen CSUler*innen und verkauften die Zahl umgehend als ihre Errungenschaft und feste Zusage. Doch beides ist sie bei weitem nicht, vor allem nicht für Bamberg.

Die AEO hat seit ihrem Bestehen 2015 nie mehr als 1500 Personen beherbergt, was übrigens nicht bedeutet, dass die Asylsuchenden großzügig auf alle 3400 Unterkunftsplätze verteilt werden. Im Gegenteil, ein großer Teil der Häuser steht ganz einfach leer – und das wird auch so bleiben. Denn freigeben will der Freistaat Bayern den Leerstand keinesfalls, sondern vielmehr als Reserve vorhalten.

Eine Belegung mit 3400 Menschen ist in Bamberg also keinesfalls ausgeschlossen, wenn es notwendig werden sollte. Und die Notwendigkeit wird nicht von der Stadt Bamberg bestimmt und schon gar nicht von hiesigen CSUler*innen.

sys