Was nicht passt, wird passend gemacht

Normalerweise orientieren sich Maßnahmen an Zielen, beim Bamberger Klimaschutz ist das umgekehrt.

Seit 1993 ist die Stadt Bamberg Mitglied im „Klimabündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V.“. Damit ging die Stadt vor 18 Jahren die Selbstverpflichtung ein, den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2010 gegenüber 1988 zu halbieren.

Aber da die Stadt sich in den vergangen Jahren nur mit dem Etikett geschmückt hat ohne handfeste Maßnahmen umzusetzen, wurde das Ziel nicht nur haushoch verfehlt, in manchen Bereichen (z. B. Verkehr) gab es sogar eine Zunahme der Treibhausgase in Bamberg. Laut einem Sitzungsbericht der Verwaltung stieg der Ausstoß von Treibhausgasen zwischen 1990 und 2007 um 2 %. Lapidares Resümee der Verwaltung: „Das erklärte Ziel einer 50 %igen-Minderung der CO2-Emission ist bis 2010 nicht erreichbar.“

Tja, und was macht man also, wenn ein Ziel nicht erreicht wird? Man „passt es an“. So auch in Bamberg – und da steht Bamberg leider nicht alleine da.

Neu heißt es jetzt: „Die Mitglieder des Klima-Bündnis verpflichten sich zu einer kontinuierlichen Verminderung ihrer Treibhausgasemissionen. Ziel ist, den CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren. Dabei soll der wichtige Meilenstein einer Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen (Basisjahr 1990) bis spätestens 2030 erreicht werden.“

Gleiches Ziel, aber nochmal 20 Jahre Zeit. Jetzt passt es wieder. Ein Jahr davon ist schon wieder vorbei …

pega